Live Reviews: by Alex Des Loges (ARENA & conXious @ Planet Music 19.9.2005)
ARENA & conXious @ Planet Music 19.9.2005
Dass internationale Bands gerne einen grossen Bogen um unser kleines Land machen, ist leider ein Übel mit dem Rock und Metalfans hierzulande zu leben gelernt haben. Nicht so die Burschen von CONXIOUS, die ihre langjährige Freundschaft zu ARENA kurzerhand dafür nutzte, die genialen Prog Rocker endlich mal nach Wien zu bitten. Am 19. September war es schliesslich soweit - einem kleinen Progfrest stand nichts mehr im Wege.
Eršffnet wurde der Abend von den Niederösterreichern BASEMENT, welche mit neuem Sänger Bernie frisch durchstarteten. Obwohl das Songmaterial (mit Ausnahme des wirklich genialen letzten Songs) noch nicht so recht überzeugen wollte, verstanden es die Jungs, ihr Publikum zu motivieren. Somit untermauerten BASEMENT einmal mehr, dass sie eine grossartige Liveband sind. Mit dem neuen Sänger sollte nun noch einiges möglich sein.
Auch die Gastgeber dieses Abends, CONXIOUS, sind als hervorragende Liveband bekannt. Leider kämpften die Wiener mit notorischer Publikumsknappheit, da ihre Vorband sehr viele eigene Fans mitgebracht hatten. Die konnten allerdings offenbar nur wenig mit CONXIOUS« komplexen Nummern anfangen und waren nur schwer zu begeistern. Schade, denn die Ghezzo-Brüder, Sänger Albert Leibel und Immer-noch-Bassist (an diesem Abend leider definitiv der letzte Auftritt) Victor Gabriel waren an diesem Abend extrem gut drauf und stellten viele Nummern ihres neuen Albums "Neverbefore / Neveragain" vor. Speziell Albert Leibel überzeugte als Frontmann auf ganzer Linie, seine sympathische und dynamische Performance (und nicht zuletzt die obligatorische Britney Spears-Coverversion) überzeugte letztendlich auch das etwas müde Publikum.
Als dann ARENA die Bühne betraten, kam endlich die Zeit des Erwachens für das Publikum. Zwar hatten sich insgesamt höchstens 300 Gäste ins Planet Music verirrt, die Stimmung war dennoch vom Feinsten. Das lag nicht zuletzt am Sound, der an diesem Tag nahezu perfekt war. Vor allem aber lag es natürlich an ARENA selbst, die mit kultiger Verkleidung ihr letztes Album "Pepper«s Ghost" auf die Bühne brachten. Vor allem Frontmann Rob Sowden stand mit Perücke, Frack und Zylinder doppelt im Mittelpunkt des Geschehens. Überhaupt bot die Show viel fürs Auge: auf einer Leinwand im Hintergrund der Bühne wurden immer wieder Filmsequenzen gezeigt, in welche die Musiker "live" einmontiert wurden. Eine höchst professionelle Show also, die zwar aus gesundheitlichen Gründen (Gitarrist John Mitchell war nicht ganz fit) leicht gekürzt wurde, mit gut 90 Minuten aber zugleich extrem kurzweilig gestaltet war. Einmal mehr ein Abend, der sich ein volles Haus mehr als verdient hätte...